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06. August 2014: per Bahn von Koblenz nach Pönitz am See

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Auch die längste Bahnreise beginnt mit einem Kaffee :)

Im ersten Zug (Koblenz — Köln) treffe ich auf eine sehr unfreundliche Großfamilie, deren Mutter meint, mich trotz geschlossener Augen und sichtbaren In-Ear-Kopfhörern ungefragt an der Schulter rütteln zu müssen, um mich in schlechtem Englisch aufzufordern, mich woanders hinzusetzen, damit jeweils zwei Familienmitglieder zusammen sitzen können. Ich bin ja ein friedlicher Mensch, aber manchmal wünsche ich mir, ungestraft Ohrfeigen verteilen zu dürfen. Da die Dame aber ein derart widerliches Parfüm literweise aufgetragen hat (vermutlich Taktik für das Bahnfahren…), räume ich gegen meine Überzeugung dennoch den Platz.

Dafür lerne ich im Zug von Köln nach Münster Thomas kennen, der auf dem Heimweg in die Region Flensburg ist. Wir werden die nächsten paar Züge gemeinsam benutzen. Er ist in meiner Heimatgegend am Rhein geradelt und wurde bedauerlicherweise in Strasbourg bestohlen. Wir nutzen die gemeinsame Strecke für nette Gespräche über das Radreisen.

Nächster Umstieg in Münster in den Zug nach Osnabrück. Dort haben wir dann ausreichend Zeit am Bahnhof, um uns mit Kaffee zu versorgen. Weiter geht die Fahrt nach Bremen.

In Bremen ist die Umsteigezeit sehr kurz. Thomas, der weniger Gepäck dabei hat, nutzt die Treppe, erreicht den Anschlusszug vor mir und überredet den Schaffner, die 30 Sekunden noch zu warten, bis ich es auch in die Bahn geschafft habe. Danke, Thomas. Danke, lieber unbekannter Schaffner.

Dieser Zug, der uns bis Hamburg bringt, ist der Metronom, ein Zug einer privaten Bahngesellschaft. Und das Bild unten ist der Fahrradwagen im Metronom — liebe deutsche Bahn, daran möchtet ihr euch doch sicher bitte bitte ganz viele Scheiben abschneiden, oder? Ein komplettes Untergeschoss im Doppelstockwagen nur für Räder. Mit vernünftigen Park– und Anschließmöglichkeiten. Und einen Extrabereich im Zug für Kinderwagen und Rollstühle — nicht dass ich mich von Familien und mobilitätsreduzierten Menschen fernhalten wollen würde, aber rein vom unterschiedlichen Platzbedarf (Fahrräder länglich, Kinderwagen und Rollstühle eher ins quadratische gehend) ist es absolut sinnvoll, dafür getrennte Bereiche anzulegen anstatt “Mehrzweckflächen”, die für alle Nutzer nur halboptimal nutzbar sind, einzurichten.

In Hamburg, wo ich mich von Thomas verabschiede, erreiche ich den Anschlusszug gerade so und stehe mit meinem Rad, da der einzige kleine Radbereich voll von Menschen mit Rollkoffern, aber ohne Fahrrädern ist, im Türbereich direkt hinter der Lok, wo ich wenigstens keinen Durchgangsverkehr stören dürfte.

Die Bahn ab Lübeck ist sehr klein, sehr voll und ich versuche erst gar nicht, für die drei Stationen zur unförmigen Fläche mit dem Fahrradpiktogramm vorzudringen. Aber die Fahrt in diesem Zug ist ja kurz.

In Pönitz steige ich aus und werde von Ines, Gunnar und Henny empfangen. Zu viert radeln wir die paar wenigen Kilometer zu unserer Urlaubsunterkunft. Abends führen wir dann beim nahe gelegenen Chinarestaurant sehr erfolgreich eine Flurbereinigung am Buffet durch.

Morgen geht es dann per Rad Richtung Ostsee.

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